Stolpersteine in Trier

Dokumentarfilm zum jüdischen Leben in Trier 1933-1945

Die Stolpersteine in der Trierer Moltkestraße erinnern an Moritz und Emilie Ermann.Die Stolpersteine, die seit Februar 2005 an verschiedenen Stellen in Trier eingelassen werden, mahnen an die Gewaltherrschaft des Naziregimes in Trier. Jeder Stein ist ein Mahnmal für eine Person, die an diesem Ort Opfer wurde. Der Film begibt sich auf Spurensuche und zeichnet das Schicksal einiger Trierer Familien nach, die aufgrund der Verfolgung zerrissen oder ermordet wurden. Interviews mit Überlebenden des Naziterrors, Angehörigen und früheren Nachbarn zeichnen die ehemalige Selbstverständlichkeit der jüdischen Bevölkerung als deutsche Staatsbürger nach. Diese Perspektive auf die lokale Historie ergänzt das Wissen aus Geschichtsbüchern oder gängigen Filmproduktionen um die Geschichte von nebenan, aus der Nachbarschaft. Der Terror in den Mauern Triers wird mit zahlreichen Fotografien und Dokumenten aus Archiven und privaten Alben anschaulich gemacht. Gedreht wurde unter anderem an Originalschauplätzen in Buchenwald und dem ehemaligen Gestapo-Hauptquartier in der Christophstraße in Trier.

  • Drehbuch, Redaktion: Bettina Leuchtenberg
  • Kamera, Schnitt, Regie: Harry Günzel
  • Wissenschaftliche Beratung: PD Dr. Thomas Schnitzler

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Ein paar Bilder vom Dreh

Dreh Gestapo HauptquartierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo HauptquartierDreh Gestapo HauptquartierDreh Stadtarchiv TrierDreh Stadtarchiv TrierDreh Gestapo Hauptquartier Trier

Uni Hamburg zeigt den Film „Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin.“

Logo GGKGIm Anschluss an die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (GGKG) e.V. zeigte das Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (Universität Hamburg) den Kurzfilm „Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…“ Die Zwangssterilisierung des Hans Lieser. Bei der Veranstaltung am 26. Oktober im Hörsaal C des Hauptgebäudes der Universität Hamburg diskutierte das Team der schnittstelle sowie die Zeitzeugen Hans Lieser und Valentin Hennig mit dem überaus interessiertem Publikum.

Ausblick: Vorwort der Zeitschrift “Das Zeichen” 77/07

Hans Lieser wird in der Uni Hamburg herzlich begrüßt.Das Auditorium lauschte gespannt den Ausführungen des Historikers Dr. Thomas Schnitzler zu der Entstehung des Kurzfilms.

Hans Lieser und Valentin Hennig berichteten eindrucksvoll aus ihrem Leben.

Podiumsdiskussion nach der Filmvorführung mit Hans Lieser, Valentin Hennig, Bettina Leuchtenberg und Dr. Thomas Schnitzler (von rechts).

 

Kurzfilm im Stadtmuseum Simeonstift Trier

„Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…“ – Die Zwangssterilisation des Hans Lieser

Der Kurzfilm ist seit der Wiedereröffnung des Stadtmuseums Simeonstift Trier im Trier-Kino zu sehen.

Im Trier-Kino des Stadtmuseums Simeonstift können Besucher aus einer großen Anzahl an Filmen auswählen. Unter anderem ist hier auch der Kurzfilm der schnittstelle inklusive der Übersetzung in Gebärdensprache zu sehen.Gemeinsam mit dem Trierer Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler recherchierten wir über das Thema „Zwangssterilisation an Männern, Frauen und Jugendlichen im NS-Staat in Trier“. Das Thema ist in den audiovisuellen Medien bisher kaum aufgearbeitet worden. Eine Informationslücke, die im Wesentlichen auf das langjährige Schweigen sowohl der Betroffenen und deren Familien selbst als auch der für die Durchführung verantwortlichen Institutionen (Gerichte, Gesundheitsämter und Krankenhäuser) zurückgeht.

Grundlage der massenweise durchgeführten Zwangssterilisation ist das aus dem Jahr 1933 stammende „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (GVen). Als Erbkrankheiten galten beispielsweise „angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, manisch-depressives Irresein, erbliche Fallsucht, erblicher Veitstanz, erbliche Blindheit, erbliche Taubheit, körperliche Missbildungen jeder Art und schwerer Alkoholismus“. Auf Grundlage dieses heute immer noch wenig bekannten NS-Gesetzes wurden in der Zeit von 1934 bis 1945 etwa 400.000 Kinder und Erwachsene zeugungsunfähig gemacht.

Ein Opfer des GVen ist ein 1925 in der Nähe von Trier geborener Gehörloser. Ein Trierer Polizist (geb. 1926) hat sich jahrelang für ihn und viele andere Zwangssterilisierte eingesetzt, damit die Betroffenen zumindest eine finanzielle Entschädigung erhielten. Seinem Engagement war es auch zu verdanken, dass das GVen schließlich 1998 – 65 Jahre nach seiner Einführung (!!!) – vom Deutschen Bundestag zum „NS-Unrecht“ erklärt und damit aufgehoben wurde.

Diese beiden hoch betagten Herren konnten wir an authentischen Orten interviewen. Dabei hat ein Dolmetscher die Erinnerungen des gehörlosen Interviewpartners synchron aus der Gebärdensprache übersetzt. Während (bzw. in Kommentierung zu) dem Interview werden auch die authentischen Orte seiner Zwangssterilisation ins Bild gerückt: das „Erbgesundheitsgericht“ als die beschlussfassende Behörde und das für die Durchführung der Operation bestimmte Krankenhaus.

Das Interview mit Hans Lieser ist der erste Erlebnisbericht von einem der 2220 Zwangssterilisationsopfer im Trierer Bezirk, der damit eine der höchsten Quoten erreichte.

  • Länge: 20:00 min.
  • Drehbuch, Redaktion: Bettina Leuchtenberg
  • Kamera, Schnitt, Regie: Harry Günzel
  • Wissenschaftliche Beratung: PD Dr. Thomas Schnitzler

© schnittstelle 2006

So urteilt die Presse:

Filmkritik GGKG Hamburg2009_09_19 Trierischer Volksfreund