Von Weimar nach Trier und von Trier nach Weimar

Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar zeigt im Sommer eine Ausstellung in Trier und übernimmt im Herbst eine Ausstellung aus der Partnerstadt an der Mosel

Mit viel positiver Resonanz zeigt die Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar seit dem 10. April und noch bis Ende Juli die Ausstellung „Die Bauhausbücher: ein europäisches Publikationsprojekt des Bauhauses 1924-1930“. In dieser Ausstellung werden alle 14 Bände, die zwischen 1925 und 1930 in der Publikationsreihe des Münchner Albert Langen Verlags erschienen sind, für Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht. Eine besondere Rolle spielen dabei die Schutzumschläge, die heute als Ikonen der Buch- und Umschlaggestaltung der 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts gelten. Die von Michael Siebenbrodt kuratierte Schau war von Anfang an als Wanderausstellung konzipiert und geht tatsächlich bereits im August auf Reisen.

Die Ausstellung wird zunächst von der Universitätsbibliothek Trier übernommen, wo sie ab dem 7. August zu sehen sein wird. Bei der Ausstellungseröffnung am 7. August um 18 Uhr werden sowohl der Präsident der Universität Trier, Prof. Michael Jäckel, als auch der Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Winfried Speitkamp, zugegen sein.

Prof. Jäckel war auch schon im Jahr 2012 beteiligt, als in der Weimarer Universitätsbibliothek eine Ausstellung zur „Trierer Papyrussammlung“ eröffnet wurde, die auf großes Interesse stieß. Schon zu dieser Zeit hatte man verabredet, dass irgendwann eine Weimarer Ausstellung in Trier gezeigt werden sollte. Prof. Speitkamp ist sehr erfreut, dass dieses Vorhaben gerade im Bauhaus-Jahr 2019 verwirklicht wird. „Wir haben mit unserer Ausstellung zu den ‚Bauhausbüchern'“, so Prof. Speitkamp, „einen wichtigen Aspekt der Außendarstellung des Bauhauses, der tiefe Spuren in der Geschichte der Buchgestaltung hinterlassen hat, thematisiert. Ich freue mich sehr, dass diese Ausstellung jetzt auch in der Trierer Universitätsbibliothek zu sehen sein wird.“

Trierer Ausstellung von Kuratorin Bettina Leuchtenberg in Weimar

Vermittelt durch Michael Siebenbrodt wird im Herbst 2019 wiederum eine in Trier konzipierte und gezeigte Ausstellung in Weimar Station machen. Die Ausstellung „Hans Proppe: Visionär, Gestalter und Lebensreformer“, die 2017/18 im Stadtmuseum Simeonstift Trier zu sehen war, würdigt eine ungewöhnliche Gestalterpersönlichkeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit 1904 war Proppe als „Architekt für Kunstgewerbe“ an der Gewerblichen Fortbildungs- und Gewerbeschule – der heutigen Hochschule Trier – tätig. Das Wohnhaus Proppe ist das älteste erhaltene Werk Heinrich Tessenows und das erste moderne Wohnhaus Deutschlands vor den Entwürfen des späteren Bauhauses. Vieles aus dem Leben und Wirken Hans Proppes vor rund 100 Jahren findet sich in alternativen Lebensentwürfen der Gegenwart wieder, sei es der Trend zum „Urban Gardening“, der Kommunen-Gedanke oder die Arbeit in Künstlerkollektiven. Als finanzielle Förderer für diesen Ausstellungsexport konnten die Sparkasse Trier und die Sparkasse Mittelthüringen gewonnen werden. Die Ausstellungseröffnung findet am 29. November 2019 statt.

(Medieninformation der Bauhaus-Universität Weimar, Kontakt: Dr. Frank Simon-Ritz, Universitätsbibliothek Weimar)

 

 

13. Trierer Museumsnacht 2019

Vielfältiges Programm in fünf Trierer Museen

Am Samstag, dem 7. September 2019, öffnen das Rheinische Landesmuseum Trier, das Stadtmuseum Simeonstift, das Museum am Dom, das Museum Karl-Marx-Haus und die Schatzkammer der Stadtbibliothek von 18 bis 24 Uhr ihre Türen. Die Häuser bieten ein abwechslungsreiches Programm rund um ihre aktuellen Sonderausstellungen und die Dauerausstellungen an. Bereichert wird der Abend mit musikalischen und kulinarischen Angeboten.

 

Zug um Zug – Was aus Figuren Menschen macht:

Im Museum am Dom haben Besucherinnen und Besucher zum letzten Mal die Möglichkeit, die aktuelle Sonderausstellung „Zug um Zug – Was aus Figuren Menschen macht“ zu sehen. Anlässlich der Finissage gibt es mehrere Führungen durch die Ausstellung. Hier sind Werke von elf Künstlern aus dem Grödnertal in Südtirol versammelt. Ausgewählt wurden Werke, die in der einen oder anderen Weise die Begegnung von Menschen mit sich selbst, mit anderen Menschen oder mit Gott zum Thema hatten. Dass Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen nicht immer gelingen und durchaus ihre Hindernisse haben, wird an vielen der Arbeiten deutlich. Zusätzlich wird in einem Vortag das Chorgestühl aus der Mainzer Kartause vorgestellt, ein Wunderwerk der Schreinerkunst. In einer weiteren Führung werden ausgewählte Werke des Dommuseums besonders unter die Lupe genommen und die Geschichte hinter den einzelnen Stücken erläutert.

In einem Bastelworkshop haben große und kleine Kinder die Möglichkeit, selbst Intarsien herzustellen.

Das Rahmenprogramm im Museumsgarten bietet entspannte Live-Musik und Köstlichkeiten der Suppenbar ZUPPA.

 

Modeball im Simeonstift

Im Stadtmuseum Simeonstift Trier steht die Museumsnacht unter dem Motto „Modeball im Simeonstift“: Im Brunnenhof wird zum Tanzen unter professioneller Anleitung eingeladen. Passend zur Sonderausstellung „Um angemessene Kleidung wird gebeten“  erhalten Besucherinnen und Besucher in festlicher oder extravaganter Abendgarderobe ein kleines Geschenk. Angeboten werden Kuratorenführungen durch die Modeausstellung – darunter auch eine Führung für Familien. Eine stadthistorische Führung am großen Stadtmodell beleuchtet die Entwicklung der ältesten Stadt Deutschlands. Einen modischen Spaziergang durch die Jahrhunderte macht „Frollein Edna“ in Form einer halbstündigen Kostümführung. Mehrmals am Abend werden Mode-Gutscheine des Trierer Traditionshauses Hochstetter verlost.

Kinder können im Modeatelier selbst Mode-Accessoires gestalten, das Angebot richtet sich gleichermaßen an Mädchen wie an Jungen.

Musikalisch begleitet das Trio Escorial den Abend. Der Kreuzgang mit der Wein- und Sektbar der Vereinigten Hospitien und warmen und kalte Snacks von Promomonde bietet einen schönen Rahmen, den Spätsommerabend in angenehmer Atmosphäre zu verbringen.

 

Tussy Marx und (ihre) Familie

Das vor einem Jahr neu eröffnete Museum Karl-Marx-Haus stellt die Museumsnacht unter das Motto „Tussy Marx und (ihre) Familie“. Gleich zweimal führt Jenny von Westfalen alias Dr. Paula Kolz durch das ehemalige Wohnhaus der Familie Marx. In der Kostümführung beleuchtet sie ganz persönlich das Verhältnis von Ballkönigin und Revolutionär. „Tussy, that’s me“ lautet der Titel einer Lesung, die in die Biografie von Eleanor Marx einführt. Eine Lesung unter dem Titel „Hast Du etwas potted meat gegessen und Schokolade genascht?“ gibt Einblicke in die Briefe von Mutter Jenny und ihrer Tochter Eleanor Marx. Eine Führung über Marx‘ Spagat zwischen Werk und Privatleben rundet das Programm ab, sie steht unter dem Titel „… dem ich Gesundheit, Lebensglück und Familie geopfert habe“. In zwei Teilen wird schließlich das Emanzipationsdrama „Tussy – Drei Zeiten Leben“ von Karsten Müller und Monika Wender aufgeführt.

Mit der neuen App Dusting Karl Marx können Kinder ab 12 Jahren ihr Wissen über den berühmten Sohn Triers auf ihrem Smartphone testen.

Marx‘ liebte den Wein. Köstliche Weine mit Marx-Bezug und Snacks offeriert das Weinhaus der Familie Büsching, Trier.

 

Spot an! Szenen einer römischen Stadt

Die Besucherinnen und Besucher im Rheinischen Landesmuseum Trier erwartet in der Museumsnacht ein buntes Programm rund um die neue Sonderausstellung „Spot an! Szenen einer römischen Stadt“. Führungen, Improvisationstheater, eine Fotostation, Musik, Kulinarisches und kreative Angebote für Kinder versprechen einen abwechslungsreichen Abend. Führungen durch die neue Sonderausstellung laden ein, das Leben in einer römischen Großstadt am Beispiel der Metropole Trier zu entdecken. Dabei erwarten die Gäste herausragende archäologische Fundstücke wie goldene Schmuckstücke, Mosaik- und Marmorpracht. Bei der Themenführung „Gesichter einer römischen Stadt“ stehen Porträts antiker Persönlichkeiten und ihre Geschichte(n) in der Dauer- und Sonderausstellung im Mittelpunkt. Für Überraschung sorgt das legendäre sponTat Ensemble mit einem Improvisationstheater. Das Publikum darf gespannt sein, welche Szenen einer römischen Stadt sich auf der Bühne abspielen werden.

Kinder können an diesem Abend die Dauerausstellung mit dem Kinderaudioguide erkunden, die Museumsrallye zur Sonderausstellung lösen, ein Daumenkino mit Szenen einer römischen Stadt selbst gestalten oder Bilder mit Licht malen.

Auf Musikfans wartet die Trierer Band „Weinklang“, die moderne Rock-, Pop- und Schlagerklassiker akustisch interpretiert. Für das leibliche Wohl sorgt das Café Zeitsprung im Museumsinnenhof. Um sich immer an ihren Besuch in einer römischen Stadt zu erinnern, können Besucher Fotos an der Fotostation mit römischer Kulisse machen.

 

Zirkus in der Bibliothek

Eine der kostbarsten Handschriften aus dem Mittelalter ist das Ada-Evangeliar, welches während der Museumsnacht in der Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier zu sehen sein wird. Das berühmte mittelalterliche Evangelienbuch ist vollständig mit goldener Tinte auf Pergament geschrieben und wird ansonsten im Tresor aufbewahrt. Unter dem Titel „kurz und bündig“ präsentieren die Gästeführer in einer spannenden Zeitreise kostbare Handschriften von höchstem Wert und internationalem Rang. Zu zwei Terminen verwandelt sich der Lesesaal zum Zirkustheater für Groß und Klein. Hier wird  mit Theater, der Kunst des Geschichtenerzählens und diversen Zirkustechniken wie Jonglage, Rola-Bola, Zaubertricks und Seiltanz eine Fantasiewelt geschaffen. In der etwa einstündigen Geschichte wird ein kleines Wunder erzählt, die Entstehung eines Buches.

Praktisch kreativ werden kann man im Kunstatelier „ARTistin der Kirche“ bei dem die Besucher unter Anleitung von Holzschnittkünstlerin Josiane Ginter die großformatige Ada anfertigen können. Während des gemeinsamen Druckens wird eine Serie von Fotos gemacht, um sie anschließend in einen Film zu verwandeln. Einen Einblick in die vielfältigen Arbeitstechniken ihrer Restaurierungsarbeiten bieten die beiden Goldschmiedinnen Dorothé Irsch und Anna Schuh.

 

Das Kombiticket für die 13. Trierer Museumsnacht kostet 8 Euro und beinhaltet den Eintritt in alle fünf Museen, Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt.

PDF: Das komplette Programm zum Download

Frisch erschienen: die egp news mit Beiträgen von Bettina Leuchtenberg

Die aktuelle Augabe der egp news ist erschienen. Bettina Leuchtenberg hat hierzu zwei große Beiträge geliefert: Unter dem Titel „QUALITÄTVOLL MIT UND IN DER NATUR LEBEN“  wirft sie sie einen Blick auf die Gestaltung von Castelnau Mettheis, der Erweiterung des neuen Stadtteils in Trier-Feyen. Aufschlussreiche Interview zu Architektur, Städtebau, Mobilität und Natur konnte sie mit den Machern des Burgunder Viertels führen „BURGUNDER VIERTEL. Die Zukunft des Lebens ist grün, gemeinschaftlich und mobil“.

Linktipp:

Die egp news 1 | 2019

Robert Schuman-Kunstpreis 2019 in Luxemburg

4 Städte – 4 Kuratoren – 16 Künstler

Seit 1991 fungiert der Robert Schuman-Kunstpreis, der den Namen eines der „Väter“ Europas trägt, als Schaufenster für die Gegenwartskunst innerhalb des Städtenetzwerks QuattroPole. Alle zwei Jahre ist er das Resultat eines fruchtbaren Austauschs zwischen Akteuren der zeitgenössischen Kunst aus den Städten Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier, die, auf Einladung eines oder mehrerer Kuratoren pro Stadt, gemeinsam eine Ausstellung von insgesamt 16 Künstlern aus der Großregion auf die Beine stellen.
2019 wird die Preisverleihung in Luxemburg stattfinden. Die Organisation des Kunstwettbewerbes und der Ausstellung obliegt dabei dem städtischen Kunstmuseum Villa Vauban in Zusammenarbeit mit dem Cercle Cité.

Kuratoren und Künstler 2019

Luxemburg
Kuratorin: Stilbé SCHROEDER, Ausstellungskoordinatorin im Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain
Die von Stilbé Schroeder für Luxemburg eingeladenen Künstler sind:
Aline BOUVY
Laura MANELLI
Claudia PASSERI
Eric SCHUMACHER

Metz
Kurator: Marc AUFRAISE, Promotion in zeitgenössischer Kunstgeschichte, Lehrbeauftragter am Institut National du Patrimoine sowie am ENSAD (Paris)
Die von Marc Aufraise für Metz eingeladenen Künstler sind:
Anaïs MARION
Marceau PENSATO
Emilie PIERSON
Thibaud SCHNEIDER

Saarbrücken
Kuratorinnen: Dr. Andrea JAHN, Direktorin der Stadtgalerie Saarbrücken / Kamila KOLESNICZENKO, freischaffende Kunsthistorikerin bei der Stadtgalerie
Die von Andrea Jahn und Kamila Kolesniczenko für Saarbrücken eingeladenen Künstler sind:
Frauke ECKHARDT
Mirjam ELBURN
Martin FELL
Ida KAMMERLOCH

Trier
Kuratorin: Bettina LEUCHTENBERG, Kunsthistorikerin und freischaffende Redakteurin, Koordinatorin von Museumsstadt Trier
Die von Bettina Leuchtenberg für Trier eingeladenen Künstler sind:
Stephan BACKES
Werner BITZIGEIO
Bettina GHASEMPOOR
Judith LEINEN

Vernissage und Preisverleihung am 21. November 2019

Die Vernissage der Ausstellungen und die Überreichung des mit 10.000 € dotierten und von einer Jury aus Kunstexperten verliehenen Preises finden am Donnerstag, dem 21. November 2019 statt. Die Arbeiten sind vom 22. November 2019 bis zum 19. Januar 2020 im Altbau der Villa Vauban und im Cercle Cité ausgestellt. Parallel dazu wird ein Begleitprogramm angeboten. Ein Katalog wird nach Eröffnung der Ausstellung verfügbar sein.

Weitere Informationen zum Robert Schuman-Kunstpreis, den Künstlern der Edition 2019 sowie das Archiv der vorangegangenen Preise sind auf der Internetseite http://www.pars.vdl.lu zu finden.