Sonntag, 21. Mai: Internationaler Museumstag in der Museumsstadt Trier

Rheinisches Landesmuseum, Museum am Dom, Museum Karl-Marx-Haus, Schatzkammer und Stadtmuseum Simeonstift laden am 21. Mai bei freiem Eintritt zu einem Programm quer durch die Jahrhunderte in ihre Häuser ein.

Die fünf Museen der Museumsstadt Trier beteiligen sich am 21. Mai 2017 von 10-17 Uhr wieder am Internationalen Museumtag und bieten unter dem Motto „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“ ein vielfältiges Programm für die ganze Familie – bei freiem Eintritt. Das Rheinische Landesmuseum lädt zu einem Blick hinter die Kulissen des Museums ein und präsentiert die neuesten Fundstücke aus aktuellen Grabungen sowie ein umfangreiches Programm für kleine und große Spurensucher. Im Museum am Dom (12-18 Uhr) werden alle 30 Minuten Kurzführungen zu Exponaten oder durch die Sonderausstellung angeboten. Das Museum Karl-Marx-Haus beleuchtet die Hintergründe der Reichstagsverhüllung des Künstlerehepaars Jeanne-Claude und Christo. Das für die UNESCO-Liste zum Welterbe vorgesehene Ada-Evangeliar ist in der Stadtbibliothek Weberbach ausgestellt, wo die Besucher auch verschiedene Drucktechniken studieren können. Mit der Präsentation einer ganzen Reihe an Angeboten für Jung und Alt präsentiert das Stadtmuseum Simeonstift seine regelmäßigen Formate sowohl im Museum selbst als auch auf dem Porta Nigra Vorplatz. In allen Häusern gibt es besonderes Programm für Kinder, bei dem geforscht, gebastelt und auf Spurensuche gegangen werden kann.


Auf Spurensuche in Trier

Blick hinter die Kulissen des Rheinischen Landesmuseums Trier

Am Internationalen Museumstag gibt das Rheinische Landesmuseum Trier unter dem Motto „Spurensuche“ einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Besonders an dem bedeutenden archäologischen Museum ist, dass ein Großteil der Objekte der Sammlung aus eigenen Grabungen stammt. Eine Präsentation zeigt die neusten Funde aus einer Ausgrabung an der Paulinstraße in Trier und im Rahmen einer Depotführung gewähren die Archäologen Einblick in ihre Arbeit. Die spektakulärsten Fundgeschichten werden dann während einer Führung durch die Dauerausstellung erzählt. In Expertengespräche können die Gäste darüber hinaus die Geschichten besonderer Objekte erfahren. Besonders Wissenshungrige können außerdem die Zeitschrift „Funde und Ausgrabungen“ des Landesmuseums an einem Büchertisch günstig erwerben. Für das leibliche Wohl sorgt das Museumscafé, wo der kleine und große Hunger gestillt werden kann.

Für Kinder

Auch für die kleinen Entdecker gibt es viel zu tun. Entweder können sie mit dem Kinderaudioguide die Ausstellung erforschen oder mit der Familienführung „Neues aus dem Untergrund“ in die Tiefen der römischen Vergangenheit Triers eintauchen. Wer sich immer schon einmal als Archäologe ausprobieren wollte, hat die Möglichkeit, einen Kinder-Workshop zu besuchen und selbst auf Spurensuche zu gehen.

 

Verborgene Geschichten in den Exponaten

Museum am Dom lädt zur Spurensuche ein

Das Museum am Dom ist am Internationalen Museumstag von 12-18 Uhr geöffnet. Alle 30 Minuten starten Kurzführungen zu Exponaten des Hauses, wie beispielsweise zu der Konstantinischen Deckenmalerei aus dem Trierer Dom, den Porträts und Grabmäler der Erzbischöfe von Trier oder zu Antwerpener Schnitzaltären. In den Führungen zu den Gemälden und Plastiken werden außerdem antike Inschriften entziffert oder Personen identifiziert. Eine weitere Führung widmet sich den aktuellen Forschungsmethoden zur Entschlüsselung des mittelalterlichen Trierer Doms. Am Internationalen Museumstag ist auch die Sonderausstellung „Die Misereor Hungertücher“ zu sehen, durch die zwei Führungen angeboten werden. Und auch das kulinarische Genießen kommt nicht zu kurz. Kaffee und hausgemachten Kuchen inklusive fantastischer Aussicht auf den Dom gibt es der Remise des Museums.

Für Kinder

Passend zum Thema „Spurensuche“ dürfen die jungen Besucher ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und kniffligen Indizien durch das Museum folgen.

 

„Marx, Brandt und Christo“

Der verhüllte Berliner Reichstag im Museum Karl-Marx-Haus

Dass Marx „nicht nur ein großer Deutscher“ war, bekundete Willy Brandt in seiner Rede zum 30. Jahrestag der Eröffnung des Museums Karl-Marx-Haus am 4. Mai 1977. Vierzig Jahre später – zum 70. Jahrestag des Karl-Marx-Hauses – kehrt Willy Brandt mit der Sonderausstellung „Brandt und Christo – Projekt ,Verhüllter Reichstag‘“ an die Geburtsstätte von Karl Marx zurück.

Willy Brandt war einer der ersten Politiker, an die sich der bulgarische Landart-Künstler Christo wandte, als er sich – ebenfalls 1977 – um Unterstützung für sein Projekt der Reichstagsverhüllung bemühte. Erst nach dem Fall der Mauer wurde der Reichstag 1995 verhüllt. Willy Brandt hatte das Vorhaben bis zu seinem Tod 1992 unterstützt.

Gleichzeitig entstand eine Freundschaft seines Mitarbeiters Klaus-Henning Rosen zu dem Künstlerehepaar Jeanne-Claude und Christo. Aus den von ihm gesammelten Dokumenten und Bildern ihrer Projekte hat Rosen für das Karl-Marx-Haus eine Ausstellung zusammengestellt, die vom 27. März bis 9. Juni 2017 gezeigt wird.

Am Internationalen Museumstag wird Klaus-Henning Rosen die Projekte und die Künstlerpersönlichkeiten Jeanne-Claude und Christo um 11.00 Uhr vorstellen. Um 13.00 Uhr und um 16.30 Uhr wird den Besuchern eine filmische Dokumentation die Reichstagsverhüllung und ihre Entstehung in Erinnerung rufen. „Politik fördert Kunst“ ist der Titel der Podiumsdiskussion um 15.00 Uhr mit Dr. Justinus Maria Calleen, Enkel von Georg Meistermann und Klaus-Henning Rosen. Das „Kunst-Handeln“ der Akteure Willy Brandt und Helmut Schmidt als Politiker sowie Christo und Georg Meistermann als Künstler möchte das Gespräch „als Bild“ erlebbar und nachvollziehbar vermitteln. Spuren von Willy Brandt im Geburtshaus verfolgt die Führung „Eine halbe Stunde mit Marx“ die zu verschiedenen Uhrzeiten über den gesamten Tag verteilt angeboten wird. „Unverhüllte Köstlichkeiten“ des Weinhauses Büsching gibt es ab 11.00 Uhr.

Für Kinder

Eine Tasche als Umhüllung für seine Schätze. Der kreative Workshop für Kinder „STOFFTasche“ findet ab 13.00 Uhr statt.

 

Ada-Evangeliar und Druckvorführungen

Kostbarkeiten in der Schatzkammer der Stadtbibliothek

Die Schatzkammer wartet zum Internationalen Museumstag 2017 mit einer besonderen Attraktion auf: Der weltberühmte „Ada-Kodex“ wird für einige Tage gezeigt. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind der „Codex Egberti“, die „Trierer Apokalypse“ und die Gutenbergbibel. Die geheimnisvolle Atmosphäre der Schatzkammer verlockt zu einer kulturellen Spurensuche von großer Faszination.

Eine der kostbarsten Handschriften aus der Hofschule Kaiser Karls des Großen ist das Ada-Evangeliar. Die um 800 entstandene Handschrift ist berühmt wegen ihrer Evangelisten-Porträts, ihres ganz in Gold geschriebenen Textes und ihrer kunstvollen Gestaltung. Die Handschrift gehört zu den bedeutendsten Beständen der altehrwürdigen Trierer Stadtbibliothek. Ein Antrag auf Erhebung des Kodex in den Status des UNESCO-Weltdokumentenerbes ist gestellt. Das „Ada-Evangeliar“ wird zusammen mit dem berühmten Einband ausgestellt.

Drei Führungen um 11, 13 und um 15 Uhr bringen den Besuchern die Kostbarkeiten der Schatzkammer näher, deren Ideenreichtum in jedem Stück zum Ausdruck kommt. Bei der Spurensuche lässt sich so einiges entdecken. Groteske Figuren und komische Szenen etwa, versteckt in Randelementen oder Initialen, werfen ein ganz anderes Licht auf die Menschen dieser Zeit, als uns die Vorstellung vom „finsteren Mittelalter“ weismachen will.

Für Kinder und Erwachsene

Von 15 bis 17 Uhr lädt Bernhard Maria Müller dazu ein, Druckvorführungen auf einer antiquarischen Handpresse mitzuerleben. Zu entdecken gibt es Buchdruck mit Blei- und Holzlettern, mittelalterlichem Holzdruck und modernen Klischeedruck. Jedes Stück Papier, das so bedruckt wird, ist zu 100 % Handarbeit. Und dadurch auch sehr individuell, da viele Faktoren wie z.B. das Einlegen des Papiers, der ausgeübte Druck, der Farbauftrag und noch ein paar andere Dinge bei jedem Druckvorgang etwas variieren.

 

Spurensuche. Mut zur Verantwortung!

Tag der offenen Tür im Stadtmuseum Simeonstift

In diesem Jahr nutzt das Stadtmuseum Simeonstift Trier den Internationalen Museumstag als „Tag der offenen Tür“. In Führungen, Workshops, Aktionen und Informationsständen stellt das Team des Stadtmuseums sein Haus, die aktuellen und geplanten Projekte sowie die Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen vor. Von 10-17 Uhr gibt es im Museum selbst stündlich Führungen, Vorträge oder Präsentationen. So kann man sich durch die Sonderausstellung „Peter Krisam. Maler zwischen den Zeiten“ oder die Stadtgeschichte in der Dauerausstellung führen lassen. Ein Vortrag beleuchtet Trierer Porzellan, welches als Geschenk ins Stadtmuseum gekommen ist. In einer Schaurestaurierung wird demonstriert, wie Kunstwerke gereinigt und behandelt werden müssen. In einer Vorführung wird gezeigt, wie Stoff gefaltet und gefärbt werden muss, um die klassischen japanischen Muster der Shibori-Stoffe zu erhalten.

Unter dem Motto „Klein anders“ ist das Stadtmuseum zusammen mit der Kulturkarawane auf dem Porta Nigra Vorplatz präsent, wo eine Bühne mit Sitzgelegenheiten und eine Leselounge zu finden sind. In Kurzpräsentationen werden die Angebote und Workshops für Kinder und Jugendliche präsentiert, die das ganze Jahr über stattfinden. Ein Einblick in die kommende Ausstellung zu Trierer Plätzen mit Diskussion zur Entwicklung des Porta-Nigra-Vorplatzes steht ebenso auf dem Programm. Das Team des Stadtmuseums freut sich auf einen regen Austausch.

Für Kinder

Eine Kinderführung durch die Sonderausstellung mit den Bildern von Peter Krisam erklärt die Bedeutung der Farben auf der Leinwand. In Kooperation mit dem Triki-Büro spielt ein Stabpuppentheater das Bild „Hoher Besuch in der Bauernstube“ auf der Bühne vor der Porta Nigra nach.

 

PDF: Das detaillierte Programm aller Häuser zum Download